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HautFlügler

Hummeln sind Bienen und Bienen sind Wespen?

Drei Viertel aller Blütenpflanzen werden von Hummeln, Bienen und Wespen bestäubt, Hautflügler (Hymenoptera) genannt. Interessant: Hummeln gehören zu den Bienen und Bienen gehören zu den Taillenwespen. Also: Hummeln sind auch nur Wespen…

Die folgenden Bilder zeigen zuerst Wildbienen. Die sind nicht alle nur nützliche Bestäuber und nette Honigproduzenten. Gleich das erste Bild zeigt eine Filzbiene, das zweite Bild eine Blutbiene. Die legen ihre Eier in die Nester von Seidenbienen. Die Larve frisst zunächst das Ei der Seidenbiene und dann den Vorrat an Nektar und Pollen. Eine sogenannte Kuckucksbiene wie rund ein Viertel aller Bienenarten. Gleich danach sieht man das Opfer, eine Rainfarn-Seidenbiene.

Diese Seidenbiene ist als Biotop- und Nahrungsspezialist gefährdet. Sie braucht Rainfarn ( „Unkraut“) als Nahrung und sandige Brachen („Schandflecken“) zum nisten. Schandflecken werden „begrünt“ und Unkräuter ausgemerzt oder völlig unnötig in voller Blüte gemäht. Das Wildbienensterben ist in vollem Gange.

Hier zu sehen gibt es noch Mauerbienen, Sandbienen, Pelzbienen, eine schwarze Köhlerbiene sowie mir noch unbekannte Arten. Anders als Honigbienen leben die meisten Wildbienen übrigens einzeln und werden daher als Solitärbienen bezeichnet.


Schlaue Hummeln

Ackerhummeln, Steinhummeln, Wiesenhummel, veränderliche Hummel und Baumhummel sind nur ein kleiner Teil der über 30 einheimischen Hummelarten. Hummeln bestäuben auch an kalten und feuchten Frühlingstagen. Ohne sie würde die Obsternte dürftig ausfallen. Hummeln sind auch viel emsiger als Honigbienen: Bis zu 1000 Blüten besucht eine Hummel am Tag. Manche Hummeln sind aber auch Nekterdiebe. Blüten locken mit Nektar, damit Bestäuber in der Blüte Pollenbeutel und Stempel berühren müssen und damit bestäuben. Es gibt Hummeln mit langen Rüsseln und mit kurzen. Dunkle Erdhummeln (Bombus terrestris) haben kurze Rüssel. Wickenblüten sind nur für Langrüssler gemacht. Schlaue Hummelvölker haben gelernt, dass man Nektar stehlen kann, ohne die Blüte zu bestäuben. Sie beißen ein Loch in den Kelch und saugen ihn aus. Das zeigt gleich das erste Hummelbild.


WespenPhobie

Zum Schluss noch einige Wespen. Zu sehen sind: Goldwespe, Sandwespe, eine harmlose Feldwespe, Rotschwarze Blattwespe, Schildbeinige Silbermundwespe, ein böser Bienenwolf, Grabwespen und eine Hornisse mit Beute. Weltweit sind ca. 9000 Arten von Pflanzenwespen und 140.000 Arten Taillenwespen bekannt.

Die allermeisten sind für uns völlig harmlos und alle haben ihren Platz im Ökosystem. Es werden noch jede Menge unbekannte Arten vermutet. Manche werden wir ausrotten, ohne sie zu kennen. Bei den heimischen Hornissen haben wir das fast geschafft, bei der verbreiteten Wespenphobie schaffen wir auch noch den Rest.

Originaltext Spiegel Online, pikanterweise unter „Nachrichten aus Wissenschaft und Natur“,



„Wespen: Gefährlicher als Terroristen und Wölfe“ und weiter „Wespen sind Idioten“.


In diesem Fall sitzen die Idioten wohl eher in der Spiegel-Online-Redaktion.


 © | uwereese