ReiseBilder
Ja, das gibt es noch. Flüsse, an deren Ufer man einsam sein Zelt aufschlagen kann. Reiher, Flusspferde und Krokodile, die man beim Frühstück beobachten kann.
Menschen, die zwar arm, aber glücklich und auch noch freundlich sind. Wo? Zwei Reisen führten uns nach Tansania. Afrika pur.
Dar es Salaam, der Hafen des Friedens und mit fast 3 Millionen Menschen Tansanias inoffizielle Hauptstadt ist unser Ausgangspunkt. Aber schon zwei Tage weiter läßt uns ein einsames Camp am Ruaha River alle Zivilisation ganz schnell vergessen. Löwengebrüll und Lagerfeuerromantik, Natur hautnah. Gänsehautnah? Hakuna Matata!
Auf rauhen, wenig befahrenen Pisten reisen wir weiter über Iringa nach Dodoma. Die offizielle Landeshauptstadt empfängt uns staubig, öde und verloren in der Trockenheit.
Schnell weg - da fühlen wir uns versteckt in den Bergen über den Kisaki Plains in unserem Zelt erst wieder wohl. Hier erklettern wir die steinzeitlichen Felsverstecke, in denen Buschleute vor fast viertausend Jahren Felszeichnungen von faszinierender Präzision hinterlassen haben.
Weiter nördlich ist der Lake Eyasi ein nur selten besuchter Ort. Freundlicher Empfang auf der Schmeling-Farm, eine Oase im alles durchdringenden Staub. Dort treffen wir Hadzabe und müssen begreifen– Afrikas letzte Buschmänner haben keine Chance. Ihr Rückzugsgebiet bedrängt von allen Seiten, die Jagdgründe verhökert an reiche Großwildjäger zum Befriedigen der puren Tötungslust. Abschied mit Trauer und Wut.
Nur ein paar Kilometer weiter weist uns das berühmte Kraterhochland entlang des großen afrikanischen Grabenbruchs den Weg in die Serengeti. Einmal die große Migration erleben. Wir haben Glück, obwohl schon spät im Jahr treffen wir die letzten großen Gnuherden kurz vorm Grumeti-Fluss. Unvergeßlich schön.
Ol Doinyo Lengai – der Berg der Götter der Massai rief uns mit Macht. 2000 Höhenmeter in 14 Stunden. Ein einziger Blick in seinen Rachen ist jede Schinderei wert. Der letzte aktive Vulkan im Grabenbruch ist geduldig, seine schwarze, 500 Grad „kalte“ Lava zeigt sich nur selten. Die Massai selbst empfangen uns zurückhaltend, stolz, aber freundlich. In den Dörfern abseits der Touristenwege hat sich die Kultur der Halbnomaden erhalten. Dort leben die Clans noch von und mit ihrem Vieh.
Hakuna Matata Kilimanjaro – das ist die Hymne der Kili-Träger. Die haben auch keine Matatas, Probleme haben hier nur die schnaufenden Touristen. Wir wählen den Aufstieg über das Shiraplateau und die steile Western Breach. Hier ist der Aufstieg noch in relativer Ruhe möglich, der längere und sehr steile Aufstieg wird von den meisten Besuchern des Berges gemieden. Uns führt er in unser höchstes afrikanisches Camp: wir zelten im Krater auf 5700 Metern.
Zum Schluss ein unentdecktes Paradies. Saadani ist der jüngste Nationalpark. 100 km Küste, Fischeridylle und wieder ziemlich allein. Die Swahiliküste aber ist nicht nur Sonnenstrand. Hier gibt’s Geschichte geballt. Sklavenhandel, Deutsch-Ostafrika und Empire haben tiefe Spuren hinterlassen. Nicht alle sind schön, aber interessant sind sie allemal.
Getriebe fest? Achse gebrochen? Kein Benzin? Safari Tansania! Hakuna Matata , kein Problem, zumindest nicht für Tansanier... Wir jedoch sollten das Deutsche bei der Einreise am Zoll deponieren, es stört sonst nur.